Eine Gemeinde mit zwei Kirchen

Im Sommer 2021 haben wir uns als Bezirksgemeinde für den Standort Plüderhausen entschieden. Unser neuer Bezirksname Mittleres Remstal soll die Weite deutlich machen, dass wir über diesen Ort hinaus Gemeinde sind.

Bis 2017/2018 haben wir Sonntag morgens zwei getrennte Gottesdienste gefeiert: Die Gemeinde Schorndorf in der Friedenskirche und die Gemeinde Plüderhausen in der Christuskirche. In regelmäßigen Abständen haben wir uns zu gemeinsamen Gottesdiensten getroffen.

Im Herbst 2017 haben wir als Bezirksgemeinde mit großer Mehrheit beschlossen, dass wir in Zukunft ausschließlich gemeinsame Gottesdienste feiern wollen. Das war der Beginn unserer aktuellen Situation „EINE Gemeinde mit ZWEI Kirchen“. Seither war klar, dass wir „irgendwann“ eine Entscheidung über unseren Standort treffen müssen.

Auf dem Bezirk Schorndorf gibt es aktuell (Stand 30.06.2021) drei Gebäude:

  • in Schorndorf, Zeppelinstraße  9 / Ecke Friedhofstraße
    • Friedenskirche mit Gemeinderäumen
    • Pastorenwohnhaus
  • in Plüderhausen, Weberstraße 2
    • Christuskirche mit Gemeindezentrum

 

Alle Gebäude haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile. Vor allem gibt es unzählige Erinnerungen in Verbindung mit diesen Gebäuden.

Pastor Stefan schreibt im Gemeindebrief (Auszug):

Am 18.05.2021 fand die Bezirkskonferenz des Bezirkes Schorndorf (digital) statt. Diese Bezirkskonferenz war in gewisser Weise ein Abschluss eines intensiven Beratungsprozesses des Bezirksvorstandes. Ich bin allen Mitgliedern des Bezirksvorstandes und der Bezirkskonferenz sehr dankbar für das gemeinsame geistliche Ringen um den weiteren Weg für unseren Bezirk.

„Die Bezirkskonferenz beschloss in ihrer Sitzung einstimmig, dass die Immobilien in Schorndorf (Friedenskirche und Pastorenhaus) verkauft werden sollen. Pastor Martin Schneidemesser (Immobilienbeauftragter der EmK-SJK) wird damit beauftragt. Wenn der Verkauf der Immobilie Schorndorf nicht gelingt, dann soll es eine Evaluation geben, ob am Verkauf Schorndorf weiter festgehalten wird.“

Zunächst einmal ist die Notwendigkeit der Handlung in der Gebäudefrage zu betonen. In den letzten neun Jahren konnten wir neue Kirchenglieder aufnehmen. In dieser Zeit sind aber durch Sterbefälle, wenige Austritte und eine Bereinigung der Gliederkartei insgesamt einige Personen weniger in der Gliederliste geführt. Auf Dauer wird es uns nicht möglich sein, alle drei Gebäude zu erhalten. Schon jetzt ist es nicht einfach, Mitarbeiter*innen zu finden, die die Gebäude versorgen und verwalten. Notwendige Renovierungen sind aus Gründen der Sparsamkeit noch verschoben worden … Bevor ein akuter Handlungsbedarf eintritt ist es jetzt sinnvoll und notwendig zu handeln.

Als Gemeindebezirk sind wir in den letzten Jahren mit den Gemeinden Schorndorf und Plüderhausen durch gemeinsame Bezirksgottesdienste zusammengewachsen. Keine der Einzelgemeinden Schorndorf und Plüderhausen ist letztlich allein in der Lage, ein nach außen ausstrahlendes Gemeindeleben zu organisieren. Deshalb stellt sich die Frage, wo wir in Zukunft als eine gemeinsame Bezirksgemeinde Menschen mit Jesus Christus in Berührung bringen können. Ich sehe nicht die Kräfte (weder finanziell noch personell), die die Gebäude in Schorndorf so gestalten können, dass in den nächsten zehn Jahren eine gut gelingende Gemeindearbeit geschehen kann. In Plüderhausen ist ein noch relativ junges Gebäude leichter zu renovieren, der Kauf einer neuen Wohnung für den Pastor/die Pastorin eröffnet dem Bezirk neue Handlungsmöglichkeiten, auch im Blick auf eine sich immer mehr verändernde Kultur des pastoralen Dienstes. […]

Der oben getroffene Beschluss ist keinem leicht gefallen. Es ist kein Beschluss gegen Menschen, die auch viel in die Gebäude in Schorndorf investiert haben. Der Beschluss ist nur dann zielführend, wenn wir ihn gemeinsam als Bezirk mittragen. Es ist ein Beschluss, der in die Zukunft führen wird. Unser neuer Bezirksname „Mittleres Remstal“ soll deshalb verdeutlichen, was wir sein wollen: Keine Bezirksgemeinde, die Menschen nur an einem Ort erreicht, sondern die Menschen aus verschiedenen Orten zu Christus führen möchte. Der räumliche Ort dieses Führens soll Plüderhausen sein. Die
örtliche Begrenzung einer Gemeindearbeit ist in den letzten Jahren im kirchlichen Leben an Grenzen gestoßen und hat sich verändert und wird sich auch noch weiter verändern. Die Mitglieder der Bezirkskonferenz haben nach Gebet und vielen Beratungen den oben genannten Entschluss gefasst.

Die Gemeinde wurde zunächst über die Bekanntgaben im Gottesdienst und über den Gemeindebrief ausführlich über diesen Beschluss informiert. Vier Mitglieder aus dem Bezirksvorstand haben ihr Votum exemplarisch begründet. Bei der Gemeindeversammlung am 04.07.2021 wurde nochmals ausführlich über den mehrjährigen Entscheidungsprozess berichtet und der Beschluss begründet. Alle Fragen der Anwesenden konnten beantwortet werden.

Als Bezirk Mittleres Remstal sind wir in Zukunft EINE Gemeinde mit EINER Kirche. Unser hauptsächliches Einzugsgebiet für die Menschen in dieser Gemeinde liegt entlang der Rems (flußabwärts) zwischen Schwäbisch Gmünd, Lorch, Plüderhausen, Urbach, Schorndorf, Winterbach und Remshalden.